Montag, 25. Juni 2007

Granada

Ich bin immer auf der Suche, innere Welten, äußere Welten. Ich reise rasant durch Landschaften, Zeiten und Träume. Seit langem verfolgt mich eine Traumszene. Sie bildet den Kern einer Geschichte, die ich tief in mir trage. Ich stehe an einem Kanal, er fliesst seitlich an einem alten Palast vorbei, einer dunklen Säulenhalle. Ein kleines Boot liegt im Wasser. Ein maurisch wirkender Mann zwingt mich, es zu besteigen, den Ort zu verlassen. Alles ist in tiefes Nachtblau getaucht. Der Mann hat einen dunklen Teint, kinnlanges schwarzes Haar, er wirkt geölt und gepflegt, bronzefarben.
Ich will mich weigern, das Boot zu besteigen. Gleichzeitig weiss ich, dass ich Fehler begangen habe. Macht und Leidenschaft beben in mir. Lange Schatten werfen meine Taten. Ich begehre auf, das behaarte Handgelenk des Mannes zwingt mich, zurückzuweichen.

Irgendwo weiss ich, dass ich mich im alten Al-Andalus befinde. Der letzte Eindruck ist, dass das Auge des Mannes mich durchdringt.

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