Montag, 25. Juni 2007

Alexandria Quartett

Seit langem bin ich ein Fan von Lawrence Durrell. Sein Alexandria Quartett erforscht die Sexualität in allen ihren Formen in den vier Romanen, Justine, Balthasar, Mountolive und Clea.
Das Faszinierende daran ist, dass er dieselbe Zeitspanne aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt. Eine Erzählweise überlagert und ergänzt die vorherigen. So entstehen immer wieder andere Facetten der einzelnen Figuren. Der subjekive Bericht Darleys wird in Balthasar durch die Aufzeichnungen des Arztes und schwulen Kabbalisten Balthasar ergänzt. Mountolive ist dann ein in der 3. Person geschriebener objektiver Bericht, während Clea dann schließlich den Erzählfaden wieder aufnimmt. Justine ist Nymphomanin, sie wurde vergewaltigt. Melissa, Darleys Freundin ist eine Prostituierte, Mountolive verliebt sich in die viel ältere Laila. Fast alle Konstellationen der Liebe weden durchgespielt und es entsteht ein außerordentlich dichtes Geflecht der Protagonisten. Alles spielt vor der farbenprächtigen Kulisse Alexandrias. Justines Parfum dringt bis zum Leser. Es heißt: "Jamais de la vie..."

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